Innovative Textilgestaltung
Das spielerisch Experimentelle an der Textilgestaltung, das «dem Betrachter einen sinnlich erlebbaren Genuss bereiten soll», stand für Stephanie Elze im Mittelpunkt ihrer Projektarbeit zum Thema «Wasser und Sinne». Im Zeitalter der kommerziellen textilen Massenprodukte zeigt sie die innovativen Möglichkeiten der Textilgestaltung.
Stephanie Elze, die an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle Textildesign studiert und in diesem Sommer ihr Diplom macht, hat ein fünfmonatiges Praktikum bei der Schweizer Nouveauté-Firma Jakob Schlaepfer, St. Gallen, genutzt, um ihre kreativen Ideen zu realisieren. Hier konnte die 24-Jährige nicht nur textile Entwürfe für die Prêt-à-Porter- und Haute Couture-Kollektionen von Schlaepfer entwickeln, sondern auch eigene Kreationen verwirklichen:«Meine Absicht war, einen Stoff zu gestalten, dessen Funktion einzig und allein ein spielerisches Experiment mit der visuellen Wahrnehmung ist», erläutert Stephanie Elze ihre Arbeit. Entstanden ist ein Textilgebilde aus breiten, metallisierten Organza-Bändern, verbunden durch transparente Plastikkugeln, das gekonnt Wellen und Wassertropfen visuell interpretiert.
Stephanie Elze will die kreative Bandbreite im Textildesign ausloten. Darum sieht sie Textildesign nicht nur in der Mode, sondern auch in der Raumgestaltung. So will sie nach ihrem Diplom mit Hilfe der 6000 Euro aus dem Stipendium der Wilhelm-Lorch-Stiftung ihre Ausbildung im Bereich Raumgestaltung durch ein Praktikum und/oder Studium im Ausland
komplettieren.
Claudia Winkelmann
TextilWirtschaft Nr. 17 vom 25. April 2002