«Fashion-Lizenzen - Die Lizenzvergabe als Instument des erfolgreichen Markenmanagements»
«Bei der Fashion-Lizenzierung handelt es sich um ein Instrument des erfolgreichen Markenmanagements in der deutschen DOB. Allerdings kann sie kein anderes der klassischen Instrumente ersetzen, sondern ist als Ergänzung zu sehen.» Zu diesem Fazit kommt Ulrike Möller in ihrer Diplom-Arbeit zum Thema «Fashion-Lizenzen», die sie an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin eingereicht hat. Für diese Arbeit erhält sie nun einen Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung und damit 5000 Euro.
Ulrike Möller hat eine Vielzahl von Interviews mit den Lizenz-Verantwortlichen deutscher Damenmode-Anbieter geführt und die Entwicklung der Lizenz-Vergabe dieser Hersteller in den vergangenen Jahren beschrieben. Bei aller Vorsicht, was die Auswahl der Produkte und der jeweiligen Lizenznehmer angeht, ist Ulrike Möller überzeugt: «In der Mode ist die Stunde der Lizenz-Vergabe angebrochen - und sie wird noch eine ganze Weile anhalten.»
Dass sie sich beruflich mit der Modebranche befassen möchte, stand für Ulrike Möller schon lange fest. «Ich habe mir schon als kleines Mädchen meine Sachen selbst genäht - ganz schön wilde Kreationen waren das.» Dass sie allerdings einmal eine Diplom-Arbeit in Betriebswirtschaft schreiben würde, stand nicht von Beginn an in ihren Planungen. «Früher dachte ich eigentlich eher, dass ich in Richtung Design gehen würde.» Doch spätestens als sie nach dem Fachabitur bei Gerry Weber eine kaufmännische Ausbildung absolvierte, erkannte sie, dass ihr die wirtschaftliche Seite der Branche noch mehr liegt. Etwa drei Jahre lang arbeitete sie nach dem Abschluss der Lehre in der Beschaffung von Gerry Weber - und wurde dabei auch für ihre spätere Diplom-Arbeit inspiriert. Dann folgte das Studium in Wiesbaden und Berlin. Schon während des Studiums arbeitete Ulrike Möller regelmäßig bei Umlauf & Klein. Das scheint sie gut gemacht zu haben, denn nach dem Examen stellte der Berliner DOB-Anbieter sie sofort ein. Dort kümmert sie sich heute um das Export-Management. Es sieht so aus, als wenn sich Ulrike Möllers Leben ausschließlich um die Modebranche dreht. Das stimmt aber nur fast. Denn der Ehemann der 29-Jährigen kommt nicht aus der Modebranche. Aber er hat auch einen sehr nützlichen Beruf - er arbeitet beim Bund der Steuerzahler.
Martin Ott
TextilWirtschaft Nr. 17 vom 25. April 2002