Wilhelm Lorch Stiftung
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"Barockschloß Otterwisch - Mehr als nur ein Hauch von Leben"

Inka Behrens

Zurück in die Zukunft

Rund um Leipzig gibt es rund 200 Schlösser. Jahrzehntelang waren die alten Herrenhäuser vom Verfall bedroht. Die Wiedervereinigung Deutschlands hat neue Möglichkeiten eröffnet, die geschichtsträchtigen Häuser zu retten. Eines dieser Häuser ist das 1728 errichtete spätbarocke Schloß Otterwisch. Inka Behrens, die an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle an der Saale Textildesign studierte, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Otterwisch in Verbindung mit der Firma Fichtner, Denkmal- und Restaurierung in Leipzig, mit neuem Leben zu erfüllen. Sie hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit edle Stoffe als Wandbespannung für das historische Gemäuer entworfen. Erst vor kurzem hat sie erfahren, dass ein Privatier Otterwisch erworben hat. Sie will sich mit ihm in Verbindung setzen, damit ihre Stoffe bei der Restaurierung verwendet werden.

Die Hinwendung zur textilen Gestaltung eines historisch bedeutenden Hauses kommt nicht von ungefähr. Inka Behrens hat als erstes eine Ausbildung zur Bauzeichnerin absolviert. Dann hat sie in Hannover Innenarchitektur studiert, bevor sie 1995 nach Burg Giebichenstein ging.

In ihrer Diplomarbeit macht sie deutlich, dass sie sich gründlich eingearbeitet hat in die ästhetischen Gesetze der Barock-Architektur, in die Gesetze der Innenraumgestaltung und vor allem in die Mentalität dieser festlich geprägten Epoche. Sie hat sich der Frage gestellt, wie man das alte Barockschloss aus seinem Dornröschenschlaf retten kann. Bei der Seidenweberei Eschke in Mühltroff hat sie eine eigene Seidendamast-Kollektion entwickelt. Das Ziel dabei war: Nicht alten Design-Gesetzen zu folgen, sondern luxuriöse Stoffe zu entwickeln, die den Geschmack des 21. Jahrhunderts treffen und dabei doch den Geist des alten Hauses bewahren. Im Endeffekt geht es darum, die alten Räume einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen.

Ebenso erfindet sie eine neue Form, wie Wandtextilien aus ihren gewohnten banalen Anwendungen heraus (Ankleben auf der Wand oder Antackern auf Rahmen) zu kulturell höherer Wertschätzung gelangen können. So entwickelt sie die gerahmte Verspannung von Textilien, die wie Tafelbilder an den Wänden hängen.

Aus ihrer Begeisterung für Stoffe hat Inka Behrens inzwischen ihren Beruf gemacht. Sie leitet beim Deko-Stoffhersteller Elvo Interieur in Coesfeld die Produktentwicklung

-pp

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