"Ausbildungsprojekt Warenkunde für Hettlage"

Wa(h)re Liebe
Wissen Sie, was ein Combiwollsiegel ist? Oder warum Leinen immer feucht gebügelt werden soll? Wenn nicht, hätten Sie vielleicht auch Bedarf an dem Ausbildungsleitfaden zum Thema Warenkunde. Den hat Kathrin Robisch (29) entwickelt. Sie ist seit gut zwei Jahren Ausbilderin und Trainerin bei MS Mode+Sport in Kaiserslautern, einer Zweigniederlassung von Hettlage, Neuried. Die Ausbildung des Verkaufsnachwuchses liegt ihr am Herzen: "Bei vielen Auszubildenden liegt der Wissensstand selbst nach drei Jahren Ausbildung oft bei Null. Manche können Polyacryl nicht von Baumwolle unterscheiden. Das wirkt sich natürlich auf später aus, wenn die Leute im Laden stehen und beraten sollen." Wie wichtig gute Schulung ist, weiß sie noch aus eigener Erfahrung während ihrer Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei Quelle. Während ihres anschließenden Studiums der Textilbetriebswirtschaft in Nagold hat sie ihr Interesse an der Warenkunde entdeckt - und als Abschlussarbeit ein Warenkundeseminar für Auszubildende konzipiert und realisiert.
Eigentlich wollte Kathrin Robisch DOB-Einkäuferin werden und startete deshalb nach dem Studium ihre Karriere in diesem Bereich. Parallel zu ihrem Job führte sie immer wieder Warenkundeseminare durch. Wo ihre eigentliche Begeisterung lag, war ihr bald klar. Sie wechselte den Job und fing bei Hettlage an. Etwas anderes kann sich die gebürtige Bayreutherin gar nicht mehr vorstellen: "Ich werde so stark motiviert, wenn ich merke, dass es den Auszubildenden richtig Spass macht, mehr über die Mode und die Ware zu erfahren." Um den Lernprozess zu optimieren, hat sie begonnen, den Ausbildungsleitfaden zu entwickeln. Im Juni wird sie das Projekt fertiggestellt haben, damit es im September, mit Beginn des neuen Lehrjahres, zum Einsatz kommt. Das Besondere an ihrem Konzept ist die Realitätsnähe, sagt Kathrin Robisch. "Die Aufgaben sind nicht prüfungsorientiert. Das Wissen soll spielerisch vermittelt werden", erklärt sie. Rollenspiele sind daher wichtig, um Verkaufssituationen nachstellen zu können. Ihre eigene Weiterbildung soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Ihr Preis soll ihr helfen, Fortbildungsseminare für Trainer zu finanzieren. Auch ein Fernstudium der Betriebspädagogik kann sie sich vorstellen. Und wo sieht sich Kathrin Robisch in zehn Jahren? "Auf jeden Fall in der Modebranche, auf jeden Fall im Dienstleistungssektor und auf jeden Fall als Trainerin."
-sk