100% wasserfest; Wetterfeste Stoffe, Outfits für die regenreiche, farblich stille Schweiz
Regen muss nicht unbedingt schlechte Laune machen, meint Daniela Zimmermann. Und sie muss es wissen. Drei Monate verbrachte die Diplom-Textildesignerin (FH) aus Glarus in der Schweiz in einer Jacquardweberei in Bagalore, Indien. Während der Monsunzeit. "Indien hat mich extrem beeindruckt. Die Farbigkeit der Regenzeit wollte ich in die Schweiz transportieren, um unsere grauen, verregneten Tage aufzufrischen", sagt die Designerin über ihre Inspirationsquelle. Kofferweise hat sie Fotomaterial und Stoffe zurück in die Schweiz geschleppt - und hat sie in ihre Diplomarbeit eingebunden. Grafische Floraldrucke aus dem Hinduismus, Symbole aus dem Islam und Motive aus der Henna-Malerei standen Pate für ihre Entwürfe. In einem Labor versuchte die 27-jährige, die Farben und Muster aus Indien mit Funktionsbekleidung zu verbinden. Eine Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne, zwischen Kunst und Kommerz. "Salonfähige" Regenbekleidung herzustellen war das Ziel. Denn, so fragt die junge Designerin: Warum soll ich meine Regenhose nicht gleich auch zum Drink in der Bar tragen wollen? Warum müssen Gummistiefel immer schwer und oft unschön sein? Warum gibt es noch keine Regensocken?
Gute Fragen. Gute Antworten. Nämlich beschichtete Regenjacken in leuchtenden Farben, schicke Capes, bedruckte Hosen und bestickte Regenschirme aus wetterfesten Stoffen mit indisch inspirierten Dessins. Alles 100% wasserfest. So lautet auch der Titel ihrer Arbeit, für die sie von der Lorch-Stiftung das Preisgeld bekommt.
Eine originelle Idee, entstanden aus kulturellem Austausch und Vermischung verschiedener ästhetischer Ideen. Eine Verbindung, die für Daniela Zimmermann auch in Zukunft verlockend ist: "Ich empfinde es sehr wichtig, sich über die
Grenzen hinaus zu orientieren, um visuelle Grenzen austesten zu können."
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