"Rettet die Gardine!"

Christina Holtrup setzt neue Impulse für die Gardinen-Branche
Heimtextilien haben mich schon immer interessiert", sagt Christina Holtrup. Deshalb absolvierte sie ihr Praxis-Semester bei den Ado Gardinenwerken in Aschendorf, in der Abteilung Forschung und Entwicklung. Als besondere Herausforderung empfand sie dann das Angebot, ihre Diplomarbeit bei dem Unternehmen zu schreiben. "Entwicklung einer innovativen gewirkten und teilweise zusätzlich bedruckten Gardinenkollektion", so der Titel der Arbeit, mit der sie ihr Studium an der Hochschule Niederrhein abschloss. "Mit der Wirkgardine werden immer nur altbackene Muster verbunden, wie sie meine Oma hatte", so Christina Holtrup. Dem wollte sie etwas entgegen setzen, etwas Modernes, das auch junge Leute anspricht. "Es war spannend, etwas ganz Neues zu entwickeln und mit Farben und Formen zu experimentieren." Grundlage der Arbeit war eine Zielgruppen- und Trendanalyse. "Bevor man ein Produkt entwickelt, muss man wissen, welche Zielgruppe man ansprechen möchte. Man kann nicht willkürlich drauflos entwickeln."
Dann kam der praktische Teil. "Ich habe natürlich auch überlegt, wie könnte das, was ich vorhabe, zu Ado passen, auch bezogen auf die Maschinen. Ich habe beispielsweise nicht auf einer Jacquard-Maschine, sondern auf der Schuss-Maschine gearbeitet. Ich habe die Druckerei mit einbezogen. Nun ist eine bedruckte Wirkgardine nicht unbedingt ganz neu, aber was wir gemacht haben, war ein echtes Experiment, für Ado und für mich."
Derzeit arbeitet Christina Holtrup als diplomierte Textil-Ingenieurin bei Ado für das Projekt "Entwicklung zeitgemäßer Wirk- und Stickdessins". Im Januar hatte sie deshalb auch die Gelegenheit, die "Heimtextil" in Frankfurt zu besuchen, die weltweit größte Messe für Wohntextilien. "Das war ein tolles Erlebnis", schwärmt Christina Holtrup. "Man konnte so viel sehen, so viele Trends, Ideen sammeln. Das ist sehr wichtig. Ich würde auch gern mal im Ausland Erfahrung sammeln."
Das Preisgeld aus der Wilhelm-Lorch-Stiftung will sie deshalb auch für Sprachreisen ins Ausland einsetzen. Und danach? "Ich möchte in meinem Beruf bleiben. Das war schon ein super Start."
-Ilona Schulz-