Mehr Stabilität durch Textilien

Ilka Schulte befasst sich mit der Herstellung von Tapes
Entwicklung und Optimierung einer Thermoplastdispersion für die Tape-Herstellung. Ein sperriges Thema für eine Diplom-Arbeit, die auf den ersten Blick recht wenig mit der Textil- und Bekleidungsbranche zu tun hat. Doch für Ilka Schulte ist ein Bezug zur Textilindustrie, wenn auch nicht im klassischen Sinne des Wortes, durchaus gegeben. "Tapes bestehen aus Kohlenstoff-Fasern, und das sind Technische Textilien", sagt die 26-Jährige.
Die Idee, sich mit Technischen Textilien zu beschäftigen, hat sich während ihres Studiums an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach herauskristallisiert. Zunächst absolvierte die aus der Nähe von Soest stammende junge Frau eine Ausbildung zur Chemielaborantin an der Hochschule Niederrhein in Krefeld. "Das war in Krefeld nur möglich in Kombination mit einem Chemieingenieur-Studium", erzählt sie. Den Schwerpunkt legte sie schon damals auf die Textilchemie. Im zweiten Semester begann sie parallel in Mönchengladbach mit dem Studium der Textiltechnik, Schwerpunkt Technische Textilien. Bereits im sechsten Semester schrieb sie ihre Diplom-Arbeit.
Mit dem Diplom in der Tasche bewarb sich die Textilingenieurin bei der Krefelder Voss-Biermann, Lawaczeck GmbH&Co KG (VBL). Das Unternehmen hat sich neben der Veredlung von Futterstoffen auf Technische Textilien spezialisiert. Seit dem 1. August vergangenen Jahres arbeitet Ilka Schulte bei der VBL in der Verfahrenstechnik. "Ich begleite Neuentwicklungen genauso wie Reklamationen und Projekte für unsere Kunden aus dem Bereich Technische Textilien." Sie könnte sich vorstellen, "später auch mal Personalverantwortung zu übernehmen". Den Grundstein dazu legte sie ebenfalls schon während ihres Studiums, als sie in Mönchengladbach ihren Ausbilderschein machte. "Berufliche Praxis ist immens wichtig. Jungen Leuten irgendwann mal diese Chance zu geben, würde mir schon Spaß machen."
-Ulrike Wollenschläger-