"Schritt für Schritt zur Selbständigkeit"

Studium, Drapierkurse, Modeschauen: Randi Herbig verfolgt zielstrebig ihren Plan vom eigenen Label
Selbständig sein. Ideen verwirklichen. Ein eigenes Label. Das ist für Randi Herbig die Erfüllung ihrer Träume, "weil ich mich nur so selbst verwirklichen kann". Seitdem das Ziel feststeht, verfolgt die 26-Jährige Schritt für Schritt ihren Plan. Wo immer möglich versucht Randi Herbig, neue Erfahrungen zu sammeln, ihren Stil weiter zu entwickeln: Bereits während ihres Studiums im Studiengang Mode/Kostümdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg arbeitete sie an einem kursübergreifenden Projekt, dessen Präsentation in Form einer Modeschau vergangene Woche in Hamburg stattfand.
Neben den Pflichtkursen hat sie auch an einem Drapierkurs an der Pentiment (internationale Sommer-Akademie für Kunst und Gestaltung in Hamburg) als Kursassistentin teilgenommen, um ihre Fertigkeiten in diesem Fachgebiet zu vertiefen. Praktika in der Düsseldorfer Werbeagentur EuroRSCG im Bereich Grafikdesign und bei Indigo, Moers, im Bereich Damenschneidehandwerk, bereicherten ihr Know-how. Ebenso die Aushilfstätigkeit im Designbüro Kapalua, Hamburg.
Ihr Talent bewies Randi Herbig mit sehr guten Arbeitsproben. Und auch ihre Vielseitigkeit: Sie zeigt drei sehr unterschiedliche Themen. Gatchwork, Bali und Caravans. "Beim Thema Caravans habe ich mich von den Kamelkaravanen im Himalayagebirge inspirieren lassen", sagt Herbig. Die Entwürfe zeichnen sich durch Individualität, Aktualität und absolute Tragbarkeit aus. Sowie durch die erkennbare Handschrift der Designerin, ihr Gefühl für Farben, Proportionen und Material. Randi Herbig ist eine der beiden Preisträgerinnen, denen in diesem Jahr das Stipendium der Wilhelm-Lorch-Stiftung verliehen wird. Ihr kommen nun ein Jahr lang monatlich 500 Euro zugute. Eine Finanzspritze, die ihr gerade recht kommt. Zurzeit absolviert sie ein Praktikum beim britischen Label Preen in London. Die Stiftungsgelder wird sie nun für das Praktikum, vielmehr für die hohen Nebenkosten in der kostspieligen Metropole verwenden.
Bei Preen will sie lernen, wie man ein erfolgreiches Label aufbaut. "Preen hat mit nichts angefangen und hat jetzt trotz der sehr überschaubaren Unternehmensgröße viel Erfolg und genießt Anerkennung in der Branche." Sie sieht das Praktikum als einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg zur Selbständigkeit: "Ich traue meinen eigenen Fähigkeiten, es in dieser Branche schaffen zu können. Jetzt muss ich mich vor allem mit dem Ablauf vertraut machen, wie man ein eigenes Label aufbaut und was alles dazugehört". Im Anschluss an das Praktikum wird sie ihre Diplomarbeit beginnen.
-Jelena Juric-