"Zeitreisende mit Blick nach vorn"

Konstanze Viktoria Weber überzeugte mit ihrer Arbeit über die Kulturgeschichte der Mode
Bachelor of Science. Mit gerade mal 22 Jahren. Bemerkenswert. Zügig und sehr erfolgreich hat Konstanze Viktoria Weber den Studiengang "Textile and Clothing Management" an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach abgeschlossen. Zurzeit absolviert sie den Postgraduate Course "Master of Sciences International Business" an der Aston University in Birmingham. Im August wird sie den Master in der Tasche haben. Mit 23 Jahren.
Urlaub? Fehlanzeige. Das nächste Ziel ist bereits gesteckt: "Nach dem Abschluss strebe ich ein Graduate Training Programm an, eine Art zweijähriges Berufspraktikum - Voraussetzung für mein nächstes Ziel, ein MBA-Studium."
Auch ihr Berufswunsch ist relativ klar: "Ich könnte mir eine beratende Tätigkeit in einem Unternehmen der Textilindustrie vorstellen." Zwei Praktika hat sie bereits in der Branche absolviert: bei M. Lange, München, im Bereich Kollektionsmanagement und bei einer polnischen Produktionsfirma für klassische Herrenoberbekleidung im Bereich Produktionsmanagement.
Allein die Zielstrebigkeit der jungen Frau ist preiswürdig. Ausschlaggebend für die Vergabe des Stipendiums der Wilhelm-Lorch-Stiftung war jedoch vor allem die Arbeit, die Konstanze Viktoria Weber vorgelegt hat. In ihrer Bachelor Thesis "Scientific Study regarding the extent to which the lifestyles of high- and subcultures mutually influence each other" untersucht sie die sich gegenseitig beeinflussenden Entwicklungen in der Haute Couture und in der Streetwear. Aktueller Aufhänger ist die Zusammenarbeit von H&M und Karl Lagerfeld. Von hier aus führt Konstanze Viktoria Weber den Leser durch eine Kulturgeschichte der Mode.
1940 beginnend beleuchtet sie neben den allgemeinen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnissen verschiedener Zeitabschnitte, die relevanten Einflussfaktoren wie Trends, gesellschaftliche Normen und Schönheitsideale sowie die modisch-kulturellen Wechselwirkungen, die in dem jeweiligen Zeitabschnitt einerseits von der Haute Couture, andererseits von den Massenmärkten und von gesellschaftlichen Subkulturen ausgingen. Eine sehr ausführliche, umfassende, kompetent geschriebene und schlüssige Arbeit, da waren sich die Gutachter einig.
-Jelena Juric-