"Das Talent in der Wiege"

Nora Peters möchte auf dem Central Saint Martins College of Art and Design studieren
Ihre Mutter war Designerin. Da lag der Traum von einer Karriere in der Modebranche nahe für die 23-Jährige aus Marburg. Schon als Kind beobachtete Nora Peters ihre Mutter beim Zeichnen und Nähen und versuchte, ihre eigenen Kleider zu entwerfen. Sie sah ihrer Mutter beim Arbeiten über die Schulter und begleitete sie auf Modemessen.
Ein Wunsch wird solide.
Nach einem hervorragenden Abitur kamen dann aber doch leise Zweifel auf. "Ich habe mich gefragt, ob ich es wirklich wagen soll. Aber ich wollte immer Designerin werden. Und deswegen fiel mir der Entschluss letztendlich doch leicht", sagt Nora Peters. Vor allem nachdem sie auf Anhieb die Aufnahmeprüfung für den Bereich Modedesign an der Fachhochschule Trier schaffte. Dort bekam sie eine solide Ausbildung in Entwurf, Schnittkonstruktion und Zeichnen, sowohl von Hand als auch mit dem Computer. Außerdem erhielt sie Einführungen in die Bereiche Strick und Kollektionsgestaltung. Ihre Professorin Uta Kimling-Greno bezeichnet sie als "herausragende Studentin mit einer außerordentlichen Begabung für Modedesign". Ihre Arbeit zeichne sich vor allem auch durch die Sicherheit in den Proportionen, den plastisch- räumlichen Wirkungen, einer anschaulichen Stofflichkeit und einem lebendigen Ausdruck im Ganzen aus. Das zeigen auch ihre exakten technischen Zeichnungen und Entwurfskizzen, die Nora Peters an die Wilhelm- Lorch-Stiftung einschickte und die sie letztlich zur Preisträgerin machen. Die Skizzen aus den Bereichen DOB, HAKA und Streetwear sind technisch versiert, filigran und doch schwungvoll. Die Umsetzung, die Peters anhand von Fotos zeigt, stehen den Entwürfen in nichts nach.
Die Früchte der Praxis.
Den Schwerpunkt legt die junge Designerin auf die DOB. In dem Bereich hat sie auch schon erste praktische Erfahrungen gesammelt. Bei Boss Black Label in Metzingen und bei Wunderkind in New York und Paris. "Die hochwertige DOB interessiert mich am meisten. Aber ich bin flexibel und nicht festgefahren auf einen Bereich." Im Oktober wird sie das Studium in Trier abschließen. Für ihre Diplom-Arbeit plant der Tanz- Fan, die Grazie, die Leichtigkeit und gleichzeitig die Kraft, die in Tanz und Ballett stecken, einzufangen. "Es reizt mich, diese Gegensätze darzustellen und zu vereinen", sagt Nora Peters. Ihr Wunsch wäre es, nach dem Studium einen Master-Studiengang am "Central Saint Martins College of Art and Design" in London zu absolvieren. Darin kann sie die Wilhelm-Lorch-Stiftung unterstützen.
-Sonja Ragaller-