"Die älteste Stadt mit den kreativsten Köpfen"
Der Sonderpreis zum 20-jährigen Bestehen der Wilhelm-Lorch-Stiftung geht an die FH Trier
Eine Auszeichnung für eine Hochschule - das ist neu. Das Kuratorium der Wilhelm-Lorch-Stiftung möchte sich durch die Vergabe eines Sonderpreises zum 20-jährigen Bestehen stellvertretend bei allen textilen Ausbildungsinstituten bedanken, die sich über viele Jahre um den Nachwuchs der Modebranche verdient gemacht haben. Die ihre Studenten ermutigen, ihre Abschlussarbeiten einzureichen. Sei es die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, die Hochschule Niederrhein Mönchengladbach, die FH Reutlingen oder die Akademie Mode und Design Hamburg - um nur einige zu nennen - ohne den Einsatz und das Engagement der Professoren und Dozenten aus Industrie und Handel würde es die Stiftung nicht geben.
Als eine der ambitioniertesten Hochschulen wird die Fachhochschule Trier mit diesem Sonderpreis ausgezeichnet. In den vergangenen fünf Jahren trug ein Viertel der rund 200 eingereichten Bewerbungen im Bereich Kreation einen Stempel der FH Trier. Sieben Arbeiten wurden in diesem Zeitraum als Preisträger gewürdigt. Prof. Jo Meurer, Leiter der Fachrichtung Modedesign, sieht gerade in der Förderung der Kreativität eine Stärke der FH Trier. "Wir arbeiten intensiv mit unseren Studenten an der kreativen Kollektionsplanung, von der Idee über die Materialauswahl bis zur Umsetzung in einem unserer Ateliers", so Meurer. Trier deckt dabei alle Bereiche der Mode ab: Neben DOB werden HAKA, Kindermode sowie Strick als Spezialgebiete behandelt. "Der Studiengang Diplom-Designer soll eine generalistische Ausbildung mit starken individuellen Vertiefungen bieten. Das spiegelt sich in den oftmals themenübergreifenden Diplomarbeiten wider", sagt Meurer. "Trier ist die älteste Stadt Deutschlands und hat die kreativsten Köpfe", ist er überzeugt.
Entsprechend begehrt sind auch die Studienplätze. Pro Semester gehen rund 140 Bewerbungen ein. 40 bis 50 potenzielle Nachwuchsdesigner dürfen sich dann einer Eignungsprüfung unterziehen, etwa 20 gehen letztlich an den Start.
Um den steigenden Ansprüchen der Modebranche gerecht zu werden und die Chancen der Absolventen auch auf internationaler Ebene zu gewährleisten, bietet die FH Trier mit dem Sommer-Semester 2008 einen neuen Studiengang an, der nach sechs Semestern mit dem Bachelor of Arts abschließt. Darauf aufbauend kann in vier weiteren Semestern der Master of Arts erworben werden. Meurer: "Dieser Abschluss ermöglicht zum einen den Karriereweg zum Head of Design als auch die Promotionsberechtigung."
Das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro soll effizient den Studierenden zu Gute kommen. "Wir werden unsere CAD-Arbeitsplätze aufrüsten und in die Ausstattung der Ateliers investieren", kündigt Meurer an. Mit Blick auf die 21. Verleihung der Wilhelm-Lorch-Preise hat Meurer auch schon einen Favoriten im Hinterkopf: "Es geht um moderne Architektur in Verbindung mit innovativen technischen Materialien" - mehr will er noch nicht verraten.
-Oliver Bachmann-