"A Tribute to Jungle Funk"
Linda Förstner macht gerade ihren Master in Helsinki. In ihrer Arbeit setzt sie die Atmosphäre eines Konzertes in Mode um.
Worin besteht der Kern Ihrer Arbeit?
Das Thema der Arbeit lautet „A Tribute to Jungle Funk“. Jungle Funk ist ein Musikprojekt, das meiner Arbeit als Grundlage und Inspiration dient. Ziel der Arbeit ist es, die Atmosphäre der Musik, die Instrumentalisierung, den gesamten Enstehungsprozess und das Farbspiel eines Konzertes in Mode umzusetzen.
Was heißt das für die Umsetzung?
Nach dem Vorbild der Entstehung der Musik ist meine Arbeit künstlerisch zu verstehen. Ich habe als Hauptfarben Schwarz- und Grautöne gewählt, in Anlehnung an die dunkle Bühnenatmosphäre. Als Akzentfarbe dient Neongrün, welches einerseits von Scheinwerferlicht inspiriert ist, andererseits vom natürlichen Grün des Regenwaldes, der mit seiner Stimmung und Geräuschkulisse ebenso Teil der Musik ist.
Ein wesentlicher Punkt war für mich auch die Wahrnehmung von Mann und Frau in der Musik, da die Band selbst nur aus männlichen Musikern besteht, die Inhalte der Texte sich jedoch um das Weibliche drehen. Zu der Kollektion gehören sowohl Männer- als auch Frauen-Styles. In der Kollektion gibt es dabei eine Rollenverteilung: Die Menswear-Kollektion besteht aus mehreren tragbaren Teilen, während die Womenswear die Frau als lyrisches „Du“ durch dramatischere Designs und Bühnenoutfits darstellt.
Haben Sie bestimmte Vorbilder in Bezug auf Ihre Arbeit?
Nein, an bestimmten Persönlichkeiten orientiere ich mich nicht so sehr. Vielmehr versuche ich aus vielen verschiedenen Richtungen meine Inspirationen zu ziehen, insbesondere aus der Musik. Da ich selber aktiv Musik mache, auch hier in Finnland, wo ich gerade studiere, ist das eine wichtige Inspirationsquelle, auch für meine Mode.
Welche Ziele haben Sie für die Zukunft, wie sieht’s aus mit dem Preisgeld?
Zunächst kann ich durch das Preisgeld in Finnland viel freier bei meinen nächsten Kollektionen agieren, da die Lebenshaltungskosten hier nicht gerade niedrig sind. Nächstes Jahr würde ich mit meiner Kollektion gerne an dem Event „Argos Young Designers“ teilnehmen, das in Zusammenarbeit mit der finnischen Kaufhauskette Stockmann stattfindet. Und irgendwann würde ich mir natürlich gerne den Traum eines jeden Designers erfüllen und mein eigenes Label gründen. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern. Und ob das dann in Finnland geschieht oder ob ich wieder zurück nach Deutschland komme, ist noch offen.
-Das Gespräch führte Tim Dörpmund-