"Neue Linien. Neue Formen."

Antje M. Selzer hat sich von Architektur zu einer Kollektion inspirieren lassen
Karl Lagerfeld hat einmal erzählt, wie er sich von den Schwingungen eines Treppengeländers zum Entwurf einer Kollektion inspirieren ließ. Es ist ja klar: Wie wir uns kleiden, geben, fühlen, leitet sich ab von Menschen und Ereignissen, aber auch von Dingen, die uns umgeben.
Dies können Treppengeländer sein, Fassaden, Räume, Häuser. Besonders mit der Architektur pflegt die Mode von jeher ein inniges Verhältnis. "Gemeinsam bilden sie die beiden Faktoren, die das Erscheinungsbild einer Epoche am stärksten prägen", findet Antje M. Selzer.
Die ehemalige Diplomandin der Fachhochschule Trier ist fasziniert von der Wechselwirkung beider Disziplinen. "Architektur schafft, gestaltet und gliedert Räume. So wie die Mode die Silhouette des Menschen gestaltet und gliedert. Ist dann die Architektur nicht ein weiteres "Bekleidungsstück", eine weitere Hülle, ein großer Raum um den kleinen?"
Von hier aus war es nicht mehr weit zu der Idee einer Kollektion, bei der Modeästhetik und Architektur ineinander fließen: "About Space" war geboren. Das Runde und das Gerade, Fließendes und Stumpfes, Hartes und Zerbrechliches mischen sich in 33 Outfits und einer kleinen, separaten Schmuckkollektion. Selzer verbindet zeichnerisches Talent mit einem ungewöhnlichen Sinn für Stoffe und Taktiles. Ihre Arbeit ist eine Hommage an die Architektur und führt heraus aus gewohnten Bildern - plötzlich entdeckt man völlig neue Linien, völlig neue Formen.
Zurzeit erweitert sie ihre Erfahrungen mit dem Master-Studiengang "Textile and Clo-thing Management" an der Hochschule Niederrhein. Dazu möchte sie ihr Preisgeld einsetzen.
-Michael Werner-