"Marketing mit Moral"

Die Fashion-Industrie muss mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen
Organic Fashion, Green Markets, Neo-Nature, - wie immer man die aktuellen grünen Trends auch nennen mag, es besteht kein Zweifel, dass nachhaltiges Verhalten bereits in breiten Schichten unserer Gesellschaft angekommen ist und immer wichtiger wird. Für die Modebranche stellt diese Entwicklung eine Herausforderung dar. Schließlich werden Marken, die "nicht überzeugend darstellen können, was sie für die Nachhaltigkeit tun, künftig nicht mehr von ihren Kunden geliebt", so Kevin Roberts, Chef des weltweiten Agenturnetzwerkes Saatchi & Saatchi.
Alexander Vogt, jetzt Filialleiter bei Topsport in Frankfurt/Main, nahm diese Entwicklung zum Anlass, sich mit den Folgen des Nachhaltigkeitstrends für den deutschen Modemarkt auseinanderzusetzen. Ergebnis ist die wissenschaftliche Untersuchung "Betrachtungen des moralischen Modemarketings aus Sicht des Marketings", die der 27-Jährige als Abschlussarbeit seines Studiums zum Textilbetriebswirt BTE an der LDT Nagold einreichte.
In seiner Arbeit schlägt Vogt anschauliche Brücken zu bereits bestehenden Geschäftssystemen und anderen Bereichen der Modebranche. Dabei vermittelt er "auf souveräne Weise die Zielgruppenstruktur der Lohas und den Markt der ökologischen Mode", lobt Fachdozent Ingo Raithel. Vogts Ansicht nach ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht geboten, die Potenziale zu nutzen, die sich aus dem gestiegenen Nachhaltigkeitsbewusstein der Verbraucher ergeben. Allerdings - so gibt er zu bedenken - ist das nicht einfach. "Wer den Lebensstil nur kommerziell will, wird die Kernzielgruppe automatisch verlieren", warnt Vogt. "Nur wer soziale, ökologische und ökonomische Bedürfnisse authentisch in einem Geschäftsmodell integriert, kann mit der Zielgruppe Gewinne machen."
-Bert Rösch-