Realität und Illusion

Laura Krauthausen und Yasar Spörndli überzeugten die Jury der Wilhelm Lorch-Stiftung mit dem Spiel von Gegensätzen, das sich durch ihre Kollektion zieht.
Statik und Bewegung. Realität und Illusion. Fließend und starr. Drapiert und konstruiert. Die Kollektion „still lifes. and moving stills“ von Laura Krauthausen und Yasar Spörndli ist geprägt von starken Kontrasten. „Uns hat das Thema der Anamorphose, die Verzerrung einer Abbildung, sowie deren anschließende Auflösung fasziniert“, sagen die beiden Absolventinnen der Kunsthochschule Berlin Weissensee. Als Grundlage der Kollektion dient ein Stillleben aus gefundenen Alltagsgegenständen, das die beiden zusammenstellen und fotografieren. Mit unterschiedlichem Blickwinkel auf die Oberflächen und Strukturen haben die beiden 28-Jährigen 20 Outfits für Frauen entworfen, bei denen vor allem die Qualitäten im Fokus stehen. So werden schwere, voluminöse Wollstoffe mit leichtem, transparenten, beweglichem Chiffon kombiniert. Für die Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung zeigt die Arbeit einen urbanen Look, deren Darstellung „unprätentiös, aber professionell, anschaulich und gerade deshalb sehr modern wirkt“. Vor allem in den interessanten Drucken und Farbkombinationen sieht die Jury viel Potenzial. Vorbilder für die beiden Designerinnen sind Dries van Noten und Proenza Schouler. „Unser Traum ist, einmal vom Modedesign leben zu können“, sagen die beiden. „Am liebsten von Berlin und London aus.“ SC