So dämmen Textilien das Motorgeräusch

Philipp Hilbert setzt Dämmstoffe ein, um Autos leiser, leichter und umweltschonender zu machen.
Autos werden geliebt, gehegt und gepflegt. Ein treuer Begleiter, ein guter Freund. Ein sehr emotionales Thema. Phillip Hilbert betrachtet das eher wissenschaftlich. Obwohl er erst seit kurzem ein eigenes Auto hat, kennt er sein Innenleben schon in- und auswendig. Für die meisten unsichtbar, ist die Verkleidung zwischen Instrumententafel und Karosserie sein Forschungsgebiet. Das liegt zwischen Führerhaus und Motor. Hilbert sucht nach Möglichkeiten, das Geräusch von Verbrennungsmotoren im Fahrerhaus zu verringern. Was das alles mit Textilien zu tun hat? Er absolvierte ein duales Studium bei der Firma Johann Borgers in Bocholt und an der Hochschule Niederrhein. Das Studienfach: Textiltechnik. „Da weiss keiner so richtig, was das ist“, merkt er immer wieder. Das habe weniger mit Modedesign oder mit Tex- tilien im herkömmlichen Sinne zu tun, sondern viel mehr mit Chemie und Technik. Sein Arbeitgeber Borgers beliefert die Automobilindustrie unter anderem mit Kofferraumauskleidungen und Hutablagen. Für seine Thesis wollte er das neue Werk von Borgers im bayrischen Kummbach nutzen. Einen bisher unbekannteren Bereich der Firma kennenlernen. Er fand einen Weg, die Autoverkleidung mit Schaumstoff und Textilmaterial zu unterfüttern. Für seine Arbeit erhielt er die Bestnote 1,0. Das Preisgeld möchte er nutzen, um ab Oktober den Master Verbundwerkstoffe zu machen. Aber nicht nur die geringe Geräuschkulisse könnte Verbraucher und Automobilindustrie künftig freuen: die Verkleidung ist zudem leichter und kostengünstiger als seine Vorgänger. Das ist es auch, was er mit Autos verbindet: Autos in Zukunft gewicht- und somit ressourcensparender zu machen als bisher, dank Schaumstoff und Textil. mi