Mehr als nur schöne Dessous

Pola Hirschmann schlägt konkrete Lösungen vor, wie man Frauen vor schlecht sitzende BHs und damit vor negativen Gesundheits-Folgen schützen kann.
Ein schlecht sitzender BH kann schlimme Folgen für die Gesundheit haben, besonders bei einem großen Busen. Eine schlechte Rückenhaltung bis hin zu Rückenschmerzen, tiefe Hautfurchen durch einschneidende BH-Träger oder Lymphdrüsenverhärtungen sind nur einige der Diagnosen. Bei manchen Frauen führt das dann mitunter dazu, dass sie sich die Brust verkleinern lassen. Ein passender BH kann da wahre Wunder bewirken. Doch die Regel bestätigt in diesem Fall die Ausnahme: laut einer Studie des belgischen Dessous-Herstellers Van de Velde tragen 70‘% der Frauen schlecht-sitzende BHs. Pola Hirschmann, 1988 in Wiesbaden geboren, kennt das Problem, einen gut sitzenden BH zu kaufen aus eigener Anschauung. Und hat darüber ihre Bachelor-Arbeit an der Saxion Fachhochschule im niederländischen Enschede im Studiengang „Textilmanagement“ verfasst und mit der höchstmöglichen Note abgeschlossen. Dass damit Schluss sein könnte, zeigt die sozial engagierte Studentin Hirschmann klar auf. Gestützt durch zahlreiche eigene Umfragen, fordert Hirschmann mehr Forschung, mehr Unterstützung seitens der Regierung und des Gesundheitswesens, mehr Aufklärung in Schule und Familie und vor allem ein attraktiveres und vielfältigeres Angebot sowie eine bessere Beratung im Handel. „Ein neues, verständlicheres und europaweit übergreifendes BH-Größensystem wäre mir am allerwichtigsten“, sagt Hirschmann, die bereits beim Dessoushersteller Triumph im indischen Chennai ein Praktikum absolvierte. Da der Weg bis dahin noch weit ist, engagiert sie sich selbst und unterstützt Frauen als Beraterin beim richtigen BH-Kauf. Mit dem Preisgeld erfüllt sich Hirschmann noch in diesem Herbst den Wunsch, ihren Master in „Fashion Strategy“ an der Kunsthochschule ArtEZ in Arnhem machen zu können. mm