Jede Jeans erzählt eine eigene Geschichte

Tanja Schmidt und Philip Rudzinski haben die Denim-Kollektion "Alles geht in die Hose" entwickelt
Zwei junge Leute von der Hochschule Hannover reisen zur Première Vision nach Paris, tragen ihre eigenen Modelle, um Reaktionen von Fachleuten auf ihre Designs zu erhalten und lernen einen großen türkischen Denim-Hersteller kennen,
den sie als Kooperationspartner für sich gewinnen können. Das klingt wie ein Traum, der für Tanja Schmidt und Philip Rudzinski wahr geworden ist.
Die beiden Nachwuchsdesigner, die bereits seit über zwei Jahren zusammenarbeiten, haben sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Erstellung einer experimentellen Denim-Kollektion beschäftigt.
Einen besonderen Fokus legten sie dabei auf die Waschungs- und Veredelungsverfahren, "die jedem Kleidungsstück erst seinen eigenen Charakter geben und es lebendig machen",
wie die 26- jährige Schmidt erklärt.
Die Kollektion ist von Straßenmusikern und Überlebenskünstlern inspiriert. Schmidt und Rudzinski reisten nach Istanbul und veredelten dort ihre Kollektion, betreut von der Firma Calik Denim.
Doch war bis zuletzt nicht sicher, ob die Stoffe rechtzeitig geliefert würden. "Unser Credo lautet: No risk - no fashion. Das macht die Arbeit spannend und authentisch", sagt Rudzinski.
So entstand auch der Name der Kollektion: "Alles geht in die Hose".
Das Duo hat sein eigenes Label Balagans gegründet, was so viel wie Kuddelmuddel bedeutet. Nach dem experimentellen Bachelor-Projekt sollen die Kollektionen nun alltagstauglich werden.
Eine große Rolle spielt dabei das Thema Nachhaltigkeit. Da die beiden Nachwuchsdesigner ihre Entwürfe selbst nähen, veredeln und tragen, wissen sie genau, wie sich die Kleidungsstücke
auf der Haut anfühlen. "Wir möchten auch ökologisch einwandfreie Stoffe verarbeiten und achten darauf, dass bei der Waschung nicht zu viel Wasser und Chemikalien verwendet werden", so der 26-jährige Rudzinski.
"Das ist es, was eine Balagans-Jeans ausmachen soll", ergänzt Schmidt.
Die Arbeit mit Denim und ihr Label möchten sie weiterführen, auf einen weiteren möglichen Kooperationspartner haben sich die beiden Nachwuchsdesigner noch nicht festgelegt.
Sie halten weiter Ausschau nach neuen Inspirationen und Projekten. Mit dem Preisgeld möchten sich die beiden Studenten einen Denim-Workshop in der Türkei finanzieren,
bei dem es um das Thema nachhaltige Färbe-, Waschungs- und Veredelungsverfahren geht. KA
Tanja Schmidt und Philip Rudzinski: "Unser Credo lautet: No risk, no fashion."