Wilhelm Lorch Stiftung
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Mit Farben warnen, tarnen und täuschen

Uta Tischendorf

Tiere und Pflanzen geben die Farb- und Mustervorlagen für die Masterarbeit von Uta Tischendorf

Selbst dem "Farbrausch der Natur verfallen", hat Uta Tischendorf für das Thema ihrer Masterarbeit "Farbwesen - oder das Wesen der Farbe" recherchiert. Dabei hat sie sich in die Tiefe des Nanometermaßstabs begeben, um das Phänomen Farbe bei den unterschiedlichsten Arten von Tieren zu untersuchen. In erster Linie hat sie dabei Aposematismus, Mimese und Mimikry untersucht, was so viel wie Warnung, Tarnung und Täuschung bedeutet.

"Pfeilgiftfrösche, Zwergseepferdchen, Warzen-Steinfisch, Wüstenteufel, Wandelndes Blatt oder Bartkauz zeigen nur einen Bruchteil der Vielfalt der Natur. Schönes wie Bizarres treffen aufeinander und ergänzen sich, genauso wie sie sich abstoßen." Diese schillernde Farbenpracht hat die 31-Jährige auf Textilien übertragen. Die Kombination verschiedener Herstellungsverfahren hat ihr ermöglicht, eine ganz eigene optische und haptische Gestaltungsform zu entwickeln. Bei den von ihr entwickelten Textilien spielte sie mit Materialität, Musterung, Farbe und Struktur.

Dabei hat sie sich auch mit der physikalischen und chemischen Entwicklung von Farben beschäftigt, indem sie Strukturen, Schichtungen und Einlagerungen von Oberflächen untersuchte. Textilien ermöglichen die Darstellung und Wahrnehmung von Emotionen, erklärt Tischendorf. "Der Zauber der Farben findet sich meist im Gegensätzlichen wieder: Hell ist ohne dunkel, kalt ohne warm, lebendig ohne ruhig, schwer ohne leicht nicht wirksam."

Farbe stelle deshalb eine nonverbale Sprache dar, die sich im Zusammenleben aller Lebewesen und im Wechselspiel der Farben widerspiegelt. "Struktur und Form sind die Begleiter der Farbe, die den Wesenszug der ästhetischen Materialität der Farbe genauer beschreiben."

Ihren Master hat Uta Tischendorf auf Burg Giebichenstein mit dem Schwerpunkt Conceptual Textile Designs absolviert. Sie ist stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. "Für den kreativen Geist ist es Nahrung, Dinge zu hinterfragen, zu erforschen und neu zu entdecken." Derzeit arbeitet sie im Automobilzulieferbereich und entwickelt Textilien für Sitzbezüge. KK

Uta Tischendorf: "Der Zauber der Farben findet sich meist im Gegensätzlichen wieder.

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