Der Blick für das große Ganze

Zwölf Kollektionen pro Jahr – notwendig, um sich im Wettbewerb mit vertikalen Anbietern behaupten zu können. Der Anspruch, neuste Trends immer schnellstmöglich umzusetzen, lässt die Zeitfenster für Planung und Realisierung immer kleiner werden. „Umso wichtiger ist es, dass die Abläufe in der Produktentwicklung effizient gestaltet werden“, erklärt Meike Amtenbrink aus Hamburg, die ihren Master an der Hochschule Niederrhein im Bereich Textile Produkte, Schwerpunkt Bekleidung absolviert hat. „Eine fristgerechte Einhaltung von Produktionsfreigaben ist hier von großer Bedeutung.“
In Zusammenarbeit mit der Hamburger Tom Tailor Group fertigte sie in ihrer Thesis eine Ist-Analyse der Produktionsfreigabe-Prozesse der Divisions Bonita und Tom Tailor Women an. Sie hat unter anderem Fehlersammelkarten ausgewertet und Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, um Schwachstellen aufzuzeigen und entsprechende Optimierungs-Empfehlungen formulieren zu können.
Ein zentrales Ergebnis ihrer Arbeit: Oft hakt es an ganz simplen Dingen wie der Kommunikation zwischen den Mitarbeitern der einzelnen Arbeitsschritte. „Seien es Missverständnisse, die in einem internationalen Unternehmen schnell aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten entstehen können, oder einfach Unverständnis für andere Arbeitsschritte und Kollegen“, erklärt die 27-Jährige weiter. Sie empfiehlt unter anderem, verstärkt Schulungen anzubieten, damit sich die Mitarbeiter auch über ihr Aufgabengebiet hinaus weiterbilden können und so ihren Blickwinkel öffnen für den gesamtheitlichen Produktionsprozess, für „das große Ganze“, wie sie sagt.

Seit Oktober 2014 ist Meike Amtenbrink bei Tom Tailor zuständig für das Segment Kids und verantwortlich für die technische Umsetzung der Kindermodekollektionen. „Ich arbeite eng mit Designern und Grafikern zusammen, stehe immer im direkten Kontakt zu den Lieferanten. In den nächsten Wochen steht ein Besuch der Produktionsstätten in Indien an.“

rs