Design-Zukunft 3D

Neuartiger Prototyp: Melanie Teichmann entwickelte einen Rucksack mit einer 3D-Software.
Die Idee von Melanie Teichmann wurde quasi aus der Not heraus geboren: Die Studentin der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin war mit Freunden unterwegs und wollte spontan übernachten: „Da haben wir gemerkt, wie praktisch es wäre, wenn man einen Schlafsack aus dem Rucksack ziehen könnte.“ Zuhause recherchierte die 27-Jährige, ob es so etwas bereits auf dem Markt gibt. Und tatsächlich – sie hatte eine Marktlücke entdeckt. Für ihre Masterarbeit „3D-Produktentwicklung eines multifunktionalen Rucksacks und die Realisierung des Prototypen“ bekam sie nun den Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung in der Kategorie Technik.
Der Rucksack besteht aus einem integrierten Schlafsack, einer Isomatte und Magnet-Verschlüssen. Entworfen hat die Studentin den Prototypen allerdings nicht auf herkömmliche Weise mit 2D-Schnittmustern, sondern mit einem 3D-CAD-Programm. Aus der 3D-Konstruktion hat sie dann die 2D-Version abgeleitet. Bei der Arbeit half ihr die 3D-Software Rhinoceros. Nur umgehen konnte die Studentin mit dem Programm nicht wirklich: „Ich habe einen Aufruf an der Hochschule gestartet und ein Kommilitone aus dem Bereich Industrial Design gab mir dann einen Crashkurs.“ Das Preisgeld wird sie in die Weiterbildung mit Rhinoceros investieren.
Die studierte Bekleidungstechnikerin entwickelte zu Beginn verschiedene Prototypen. Als der Entwurf fertig war, nähte sie den Rucksack selbst. Das Endergebnis kann sich sehen lassen: Der Deckel des Rucksacks ist abnehmbar, unter einem Reißverschluss ist der Schlafsack versteckt. Zusätzlich gibt es personalisierte magnetische Elemente, die individuell per 3D-Druck angefertigt werden können. Teichmann ist stolz auf ihre Arbeit: „Ich möchte mir das gerne als Geschmacksmuster patentieren lassen.“
FA