Alternativen für die Outdoor-Bekleidung

Anna Vahle beschreibt den Mangel an Markttransparenz bei schmutz- und wasserabweisenden Stoffen
Soziale Fragen und der Schutz der Umwelt – diese Themen beschäftigen Anna Vahle sehr. Nach dem Abitur ging die gebürtige Dortmunderin erst einmal für ein paar Monate nach Nepal und half den Lehrern in einer kleinen Schule, die Kinder des Dorfes zu unterrichten. Mit dem Thema Umweltschutz beschäftigte sie sich dann intensiv während ihres Studiums an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach. In ihrer Bachelorarbeit befasste sie sich mit perfluorierten Tensiden. Mit anderen Worten: mit jenen Chemikalien, die dafür sorgen, dass Outdoor-Bekleidung schmutz- und wasserabweisend ausgerüstet werden kann.
Problematisch ist, dass viele dieser Stoffe ausgesprochen giftig sind, sagt Vahle. Dies ist aber den Marktteilnehmern oft nicht bekannt, fand die 25-Jährige heraus. Bei vielen Verbrauchern und Einzelhändlern und sogar bei einigen Produzenten herrsche ein Mangel an Informationen, außerdem fehle meist die Kennzeichnung am Produkt. Wenig bekannt sei, dass es andere Chemikalien gebe, die ähnlich wirkten und weniger gefährlich seien.
Die Arbeit sei „auf hohem Niveau“ geschrieben, lobt die Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung. Ob sie noch ein Masterstudium anhängen will, weiß Vahle noch nicht. Jetzt hat sie erst einmal angefangen zu arbeiten. Dabei kann sie die Erkenntnisse ihrer Bachelorarbeit nutzen, denn sie ist beim Outdoor-Spezialisten Jack Wolfskin in der Abteilung Vendor Control (Lieferantenkontrolle) beschäftigt.
Das Preisgeld möchte sie nutzen, um sich in Seminaren zum Thema Nachhaltigkeit fortzubilden. Als persönliche Leidenschaft nennt sie das Reisen. In der Schulzeit hat sie ein Jahr in Michigan verbracht. Während des Studiums absolvierte sie ein Praktikum in Bangladesch und ein Auslandssemester in Istanbul. Auch privat reist sie gern und oft. „Es reizt mich, etwas Neues zu erkunden.“
MO