Verbundstoffe für die Hygiene im Slum
Hauke Kröger hat in seiner Bachelorarbeit ein Konzept für Sanitär-Schulungsräume in Leichtbauweise aus textilen Materialien entwickelt
In Indien leben viele Millionen Menschen in Slums. Es gibt dort zwar in der Regel öffentliche Toilettenhäuser, doch diese werden oft – vornehm formuliert – so unsachgemäß benutzt, dass große hygienische Probleme die Folge sind. So beschreibt Hauke Kröger das, was er während eines Praktikums bei der in Mumbai ansässigen Firma Raina Industries beobachtet hat und was ihn zu seiner Bachelorarbeit inspirierte.Viele Menschen in den Slums brauchen eine Schulung über die nötige Hygiene, doch der Platz für spezielle Unterrichtsräume ist äußerst knapp. Deshalb entwickelte Kröger ein Konzept, um solche Schulungsräume auf den Dächern der Toilettenhäuser zu errichten, mit Hilfe von Leichtbauwänden aus faserverstärkten Kunststoffen.
Geboren und aufgewachsen ist Hauke Kröger in Bielefeld. Nach dem Abitur wollte er erst einmal weit weg von Ostwestfalen. Er ging nach Australien und blieb dort ein Jahr lang, hauptsächlich zum Arbeiten, wie er sagt. Aber natürlich hat er sich den fernen Kontinent auch genau angeschaut. Anschließend ging er an die RWTH in Aachen, um dort Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren. Dabei entdeckte er sein besonderes Interesse für die Textiltechnik. Den Bachelor hat er 2016 erworben und gleich darauf mit dem Masterstudium begonnen, ebenfalls an der RWTH und wieder im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen.
Mit welchem Thema er sich in der Masterarbeit beschäftigen wird, weiß der 25-Jährige noch nicht. Wenn es nach seinen Wünschen geht, wird es erneut um Faserverbundstoffe gehen. „Ich finde diesen Bereich sehr interessant.“ In seinem Studium zeigt sich Kröger sehr gradlinig, bei seinem Hobby darf es hingegen auch schon mal auf und ab gehen. „Meine Leidenschaft ist das Mountainbiken.“
MO