Wie sich die Pubertät auf den Modestil auswirkt

Rebecca Heine hat sich in ihrer Kollektion mit der Gefühlswelt junger Männer beschäftigt
Eine gelungene Mischung aus modernen Schnitten, innovativen Stoffen und zeitgemäßen Looks. Mit diesen Worten lobt die Jury die Kollektion „How to spell boy“ von Rebecca Heine. Die Bachelorarbeit der 29-Jährigen erfülle in ihrer Ästhetik und künstlerischen Gestaltung bereits professionelle Ansprüche.
Mit Handarbeiten im Allgemeinen und Nähen im Speziellen beschäftigt sich Rebecca Heine schon seit Kindheitstagen. Ihre gesamte Schullaufbahn verbrachte die gebürtige Dortmunderin in einer Waldorfschule, wo viel Wert auf die künstlerische Bildung und die Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten gelegt wurde. Hinzu kommt, dass das Interesse an der Mode der Preisträgerin quasi in den Genen liegt – die Mutter hat viel genäht, die Großeltern hatten ein Kurzwarengeschäft – und der Urgroßvater war Maßschneider. Zu einer Maßschneiderei, genauer: zum Unternehmen Cove & Co, zog es Rebecca Heine auch nach dem Abitur. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Maßschneiderin und arbeitete anschließend zwei Jahre lang als Atelier-Leiterin. Dann begann sie ihr Modedesign-Studium an der Fachhochschule Bielefeld. Bei der Konzeption ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit der Pubertät junger Männer und den Auswirkungen dieser ereignisreichen Zeit auf den Kleidungsstil. Basierend auf ihren Erkenntnissen entwickelte sie eine Menswear-Kollektion, die laut Jury „den aktuellen Zeitgeist aufgreift und darüber hinaus kommerziell gut umsetzbar ist“.
Derzeit lebt Rebecca Heine in Berlin, wo sie in der dortigen Filiale von Cove & Co arbeitet. Doch regelmäßig pendelt sie auch nach Bielefeld, wo sie ihren Masterstudiengang absolviert. Und dann? „Meine große Leidenschaft sind das Nähen und der Schnitt. Sehr gern würde ich künftig in der Schnittgestaltung arbeiten.“
MO