„Unsere Studierenden lernen Stricken von der Pike auf“

Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin nutzt Förderpreis zur Anschaffung von Strickmaschinen
Flachbettstrickmaschinen mit lochkartengesteuerter Musterautomatik wird die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) mit dem Fördergeld anschaffen. Lochkarten? Klingt das nicht nach Uralt-Technik? Professorin Grit Seymour lacht. „Wir wollen, dass unsere Studierenden das Stricken von der Pike auf lernen. Wir lehren alle Techniken vom Handstrick bis zum computergesteuerten industriellen 3D-Strick.“
Seymour ist eine bekannte Größe in der Branche. Die 53-Jährige hat als Designerin bei einer Reihe bedeutender Unternehmen gewirkt, darunter Max Mara und Donna Karan. Große Aufmerksamkeit erzielte sie als erste Designerin der Linie Boss Woman.
Doch auch in der Lehre ist Seymour schon seit geraumer Zeit aktiv. Von 2006 bis 2012 war sie Professorin an der Universität der Künste in Berlin, bevor sie ein Engagement als Kreativ-Direktorin bei der österreichischen Strumpfmarke Wolford antrat.
Seit gut zwei Jahren ist sie nun Professorin am Fachbereich Modedesign der HTW. Dabei legt sie in der Lehre großen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit und unterstützt u. a. die Arbeit der NGO Fashion Revolution.
Etwa 350 junge Männer und Frauen studieren Modedesign an der HTW. Von den neuen Strickmaschinen können sogar noch mehr Studierende profitieren, erklärt Seymour. „Wenn die Bekleidungstechniker oder angehende Auto-Designer etwas stricken möchten, können sie das natürlich auch bei uns machen.“
MO