Die Liebe zur Heimat und die Faszination der weiten Welt

Elisa Paulina Herrmann wird zum zweiten Mal als Preisträgerin ausgezeichnet
Was verbindet die Amish People mit der Oper Carmen? Auf den ersten Blick sicher nicht viel. Doch hoch kreative Menschen wie Elisa Paulina Herrmann schaffen es, die unterschiedlichsten Ideen in ihre Entwürfe zu integrieren.
Und so ließ sich die 25-Jährige für ihre Masterarbeit an der Accademia di Costume e Moda in Rom von der Religionsgemeinschaft der Amish und ihrer höchst puristischen, traditionellen Kleidung ebenso inspirieren wie von ihrer Lieblings-Oper Carmen.
Mit ihrer Knitwear-Kollektion unter dem Titel „I just want you to love me“ überzeugte Elisa Paulina Herrmann die Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung. Und das nicht zum ersten Mal. Schon mit ihrer Bachelorarbeit „Wear PF“, inspiriert durch ihre Heimatstadt Pforzheim, hatte sie 2018 zu den Preisträgern gehört.
Nach dem Abitur war sie der Goldstadt erst einmal treu geblieben und hatte an der Hochschule Pforzheim studiert. Doch bei aller Verbundenheit zur baden-württembergischen Heimat zog es sie auch während des Bachelor-Studiums schon mehrfach in die große weite Welt der Mode. Sie absolvierte eine Reihe von Praktika in New York und in London, unter anderem bei Vivienne Westwood und Alexander McQueen. Das Preisgeld möchte sie für Kurse im Bereich Strick am London College of Fashion verwenden.
Zum Master ging es dann nach Rom. Ein durchaus mutiger Schritt, denn die Vorlesungen und Seminare wurden auf Italienisch gehalten – einer Sprache, die Herrmann bis dahin nur rudimentär beherrschte. Mittlerweile spricht sie natürlich fließend Italienisch. Und so blieb sie nach dem Master denn auch in der Metropole am Tiber. Seit Mai 2019 arbeitet Elisa Paulina Herrmann bei Gucci in Rom. Als Junior Designerin im Bereich Mens Knitwear. Herrmann, die das Theater und die Oper liebt, fühlt sich sehr wohl in der italienischen Hauptstadt. „Mir gefällt das Quirlige. Und ich mag die Mentalität der Menschen hier.“