RWTH Aachen setzt Smart Textiles auf den Prüfstand


Institut für Textiltechnik untersucht die elektrische Leitfähigkeit von Textilien.
Projektleitung: Simon Kammler
Was die Beschäftigung mit der Bekleidungsbranche angeht, ist Simon Kammler ein „kompletter Quereinsteiger”, wie er selbst sagt. Der 31-Jährige, in Bergisch Gladbach aufgewachsen, ist Naturwissenschaftler durch und durch. Nach dem Abitur studierte er Chemie an der RWTH in Aachen und machte dort den Bachelor. Sein Masterstudium absolvierte er am Forschungszentrum Jülich. Berührungspunkte mit der Bekleidungsbranche: bis dahin praktisch keine.
Doch nun, als Doktorand an der RWTH, beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema Smart Textiles. Wie kam es dazu? „Der Schwerpunkt in meinem Masterstudium war die Elektrochemie. Und die Leitfähigkeit von Textilien ist ein sehr wichtiger Part bei der Entwicklung von Smart Textiles.“
Im Rahmen seiner Promotion entwickelt Kammler am Institut für Textiltechnik der RWTH einen Smart-Textiles-Prüfstand, mit dessen Hilfe die Leitfähigkeit unterschiedlicher Textilien und insbesondere einzelner Fasern untersucht werden kann. Die Fördermittel der Wilhelm-Lorch-Stiftung sollen für die Anschaffung mehrerer dafür benötigter Komponenten genutzt werden.
Der Prüfstand werde interdisziplinär eingesetzt und solle einer großen Anzahl von Studenten Zugang zu modernen Zukunftstechnologien wie Smart Textiles bieten, sagt Kammler.
Er selbst hat mittlerweile große Freude an dem Thema gefunden. „Es ist schön, dass ich meine theoretischen Kenntnisse bei den Smart Textiles so praxisnah einsetzen kann.“ Ein wichtiger Einsatzbereich dieser Materialien sind moderne Sport-Textilien. Deren Tauglichkeit könnte Kammler künftig selbst überprüfen – er ist leidenschaftlicher Mountainbiker.