Eine neue Dimension für die Spitze
Magdalena Orland wird für ihre Masterarbeit im Bereich Textil-Design ausgezeichnet
„Ich wusste schon sehr früh, dass ein Bürojob nichts für mich ist“, sagt Magdalena Orland lachend. Was sie denn stattdessen machen möchte, war ihr hingegen nicht gleich klar. Aber auf jeden Fall etwas Kreatives. Vielleicht eine Karriere als Musikerin? In ihrer Jugend hat die 28-Jährige, die in Erfurt aufgewachsen ist, lange Querflöte gespielt, auch Preise gewonnen.
Doch ihre Begeisterung für Mode, für Kostüme, für das Zeichnen und Nähen war noch größer als die Liebe zur Musik. Und so ging sie nach dem Abitur erst einmal ans Staatsschauspiel in Dresden und hospitierte als Kostümbildnerin.
Anschließend reiste sie mit einer Freundin ein halbes Jahr lang kreuz und quer durch Kuba. Unter der karibischen Sonne suchte sie nach der Inspiration, wie es nun weitergehen sollte. Und sie fand sie. Sie bewarb sich an der Westsächsischen Hochschule an der Fakultät für Angewandte Kunst in Schneeberg. Ursprünglich, um Mode-Design zu studieren. Doch eine Professorin überzeugte sie davon, sich stattdessen auf Textil-Design zu konzentrieren. „Das war ein wertvoller Tipp. So habe ich meine Passion gefunden“, sagt Orland heute.
Für ihre Bachelorarbeit, die als beste des Jahrgangs ausgezeichnet wurde, entwickelte sie eine Textil-Kollektion, die vom Thema Schlaf und Traum inspiriert war.
Ihr Masterstudium wollte sie unbedingt an der renommierten Kunsthochschule Giebichenstein in Halle machen. Sie ergatterte einen der wenigen Plätze dort und studierte im Fach Conceptual Textile Design.
In ihrer Masterarbeit mit dem Titel Zwischen_Räumen beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema Spitze und entwickelte neue Verfahren, um dieses klassische Produkt zu modernisieren. Besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die Dreidimensionalität der Spitze.
Sie hat mit ihrer Kollektion bereits mehrere Preise gewonnen. Das Preisgeld möchte sie für Workshops in den Bereichen 3D-Druck sowie Schnittkonstruktion einsetzen.
Und sie bleibt dem Thema Spitze treu: Derzeit arbeitet Magdalena Orland in ihrem eigenen Atelier daran, aus den für die Masterarbeit erstellten Prototypen konkrete Anwendungen für die Praxis zu entwickeln.