Wie künstliche Verknappung eine hohe Begehrlichkeit erzeugt

Marc Hübener untersucht in seiner Masterarbeit das Erfolgsmodell der US-Marke Supreme
Die Sportswear-Marke Supreme ist ein Phänomen. Ohne große Werbe-Aufwendungen hat es das Unternehmen geschafft, eine hohe Begehrlichkeit zu erzeugen. Das hat Marc Hübener fasziniert. In seiner Masterarbeit, die er an der Hochschule Niederrhein im Bereich Management of Textile Trade and Technology geschrieben hat, untersucht er die Erfolgs-Strategie der US-Marke. „Ein wesentlicher Faktor ist die gewollte Verknappung“, erklärt der 28-Jährige.
Aufgewachsen ist Hübener in Schwäbisch Hall. Nach dem Abitur ging er erst einmal nach Madrid und machte ein Praktikum bei einem Telekommunikations-Unternehmen. Dort begeisterten ihn die modischen Spanier so sehr, dass ihm klar wurde: „Ich möchte in die Modebranche.“
Kurz dachte er daran, Designer zu werden, denn „ich habe eine kreative Ader und entwerfe beispielsweise Accessoires.“ Aber dann entschied er sich doch lieber für ein Studium der Bekleidungstechnik in Albstadt-Sigmaringen. Seine Bachelorarbeit schrieb er über das Thema Produktpiraterie am Beispiel eines Adidas-Schuhs. Während eines Praxis-Semesters bei Hugo Boss in Metzingen entdeckte er seine Begeisterung für das Thema Brand-Management.
Und so legte er während seines Master-Studiums in Mönchengladbach von Beginn an den Schwerpunkt auf das Thema Marketing und schrieb die nun ausgezeichnete Abschlussarbeit über Supreme.
Nach dem Studium wollte Hübener eigentlich gern ins Ausland. Stattdessen ging er zu dem auf Athleisure, Outdoor und Wäsche spezialisierten Unternehmen Prime Solution Asia. Dessen Firmensitz ist in Rosengarten, was „quasi um die Ecke“ seines Heimatorts Schwäbisch Hall liegt, wie der 28-Jährige lachend sagt. Bereut hat er den Schritt nicht. „Ich habe hier gleich viel Verantwortung bekommen und kümmere mich als Projekt-Manager um das Business Development.“ Und auch wenn die Firma selbst in der baden-württembergischen Provinz liegt, so bietet sie Hübener doch auch den Reiz der großen weiten Welt. „Ich bin praktisch jeden Monat mindestens einmal im Ausland, häufig besuche ich unsere Produktionsstätten in Südostasien und China.“