„Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen“
Andreas Stang gewinnt zum zweiten Mal den
Preis der Wilhelm-Lorch- Stiftung
Neue Materialien, innovative Techniken, ungewöhnliche Schnitte und persönliche Thematiken. Das ist die Welt von Andreas Stang. Der 29-Jährige hat bereits eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, nun bekommt er zum zweiten Mal den Preis der Wilhelm-Lorch-Stiftung. Aufgewachsen ist er in Büren, seit Beginn seines Studiums lebt er in Bielefeld.
Für seine Bachelor-Kollektion, die er an der dortigen Fachhochschule erstellt hat und für die er seinen ersten Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung erhielt, ließ sich Andreas Stang von der bewegten Geschichte seiner Familie inspirieren. Seinen Master absolvierte er ebenfalls in Bielefeld. Zuvor allerdings machte er ein sechsmonatiges Praktikum bei Balmain in Paris. „Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung“, sagt er. „Ich habe dort enorm viel gelernt und konnte auch eigene Ideen einbringen.“ Unter anderem seien mehrere seiner Stoff-Entwicklungen in die Balmain-Kollektionen eingeflossen, erklärt er.
Für seine Masterarbeit mit dem Titel „.O* AUTOPOIESIS“ (Selbsterschaffung) hat er eine Damenmode-Kollektion mit 18 Outfits kreiert. Dabei habe er „Erinnerungen und Träume vermengt, um die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verwischen“, erklärt er. Besonderen Wert legt er bei seinen Entwürfen stets auf die Material- und Formentwicklung. „Mein Ziel ist es, Materialien zu erschaffen sowie neue Silhouetten zu finden, die es so noch nicht gab.“
Seine berufliche Zukunft sieht Stang in der Couture. Gern würde er für eines der großen Pariser Modehäuser arbeiten. „Davor werde ich aber wohl noch das eine oder andere Praktikum machen müssen“, meint er. Dafür möchte er gerne das Preisgeld einsetzen. Zudem möchte er seine Fertigkeiten in technischen Anwendungen im Bereich Augmented Reality mit Kursen ausbauen. Auch in seiner Freizeit arbeitet Andreas Stang stets an neuen Kreationen und Material- Experimenten. „Ich muss mich immer weiterentwickeln“, sagt er. „Stillstehen kann ich nicht.“