Neue Tools für das
digitale Design
Professor Christian Bruns baut an der Hochschule Trier ein Labor für 3D-Design auf
Digitales Design bekommt einen immer größeren Stellenwert in der Modebranche. „Und die Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal enorm beschleunigt“, sagt Christian Bruns. Er ist Professor für digitales Mode–Design an der Hochschule Trier. Zusammen mit einer Kollegin baut er an seinem Lehrstuhl Kapazitäten auf, um „den Studierenden die Denkstrukturen des dreidimensionalen Arbeitens zu vermitteln“.
Der Anfang ist gemacht, und es gibt bereits „einen Run auf die Kurse“, so Bruns. Das Angebot stehe allen rund 1000 Studierenden des Fachbereichs Gestaltung offen. Sogar Gasthörer hätten bereits ihr Interesse angemeldet. Um das Projekt weiter voranzubringen erhält die Hochschule Trier den Preis der Wilhelm-Lorch-Stiftung. „Von dem Geld werden wir unter anderem 3D-Handschuhe, eine 3D-Brille und einen 3D-Scanner anschaffen.“
Christian Bruns ist sozusagen ein Eigengewächs der Hochschule Trier. Der 39-jährige hat dort selbst studiert und im Jahr 2009 seinen Abschluss als Diplom-Modedesigner gemacht. Während seines Studiums hat er ein Praxis-Semester bei einem Berliner Design-Büro absolviert.
Nach dem Abschluss gründete er in der Hauptstadt sein eigenes Design-Studio. Das Unternehmen Moon Berlin hat seinen Schwerpunkt in der Entwicklung von Wearables, wobei die Integration von Stromleitungen in Geweben eine große Rolle spielt. Für internationale Aufmerksamkeit sorgten beispielsweise Stoffe mit subtilen Lichteffekten, die von Moon Berlin entwickelt wurden. „Unsere Arbeiten sind unter anderem in einer Reihe von Filmen und Opern-Produktionen zum Einsatz gekommen.“
Die Erfahrungen, die er als Unternehmer sammelt, bringt Christian Bruns auch in seine Arbeit an der Hochschule Trier mit ein. Er ist überzeugt: „Das Thema 3D-Design wird auch nach dem Ende der Pandemie weiterhin an Bedeutung gewinnen.“