Es macht Spaß, über Strukturen nachzudenken“

Lou Walker hat für Schöffel ein System zur Lieferanten–Bewertung entwickelt
Den Nachnamen verdankt sie ihrem schottischen Großvater, aber abgesehen davon ist Lou Walker durch und durch Berlinerin. Sie ist im Prenzlauer Berg aufgewachsen und hat sowohl ihren Bachelor als auch ihren Master an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin absolviert.
„Für Mode und die Bekleidungsbranche habe ich mich schon während meiner Schulzeit sehr interessiert“, sagt die 26-Jährige. Und so absolvierte sie nach dem Abitur erst einmal ein Praktikum bei dem Berliner Casualwear-Label Starstyling. Dort gefiel es ihr so gut, dass sie während ihrer gesamten Studienzeit weiter bei dem Unternehmen jobbte.
Während des Praktikums merkte sie auch, dass ihr die organisatorischen und technischen Aspekte der Branche noch mehr liegen als die Kreation. „Eine Zeit lang hatte ich mir auch vorstellen können, Modedesign zu studieren. Doch dann wurde mir klar, dass meine Stärken eher in den Bereichen Wirtschaft und Technik liegen.“ Deshalb entschied sie sich für das Studium der Bekleidungstechnik an der HTW. In ihrer Bachelor-Arbeit entwickelte sie ein Baukasten-System für ein Berliner Kindermode-Label.
Um ihre Masterarbeit zu schreiben, ging sie nach Schwabmünchen. Für Schöffel entwickelte sie ein System zur Bewertung der Konfektions-Lieferanten. Damit überzeugte sie die Verantwortlichen der Sportmode-Marke so sehr, dass die ihr gleich auch noch den Auftrag gaben, für die Stoff-Lieferanten ebenfalls ein solches System zu entwickeln. Eine Aufgabe, die sie sehr gern erledigt hat. „Es macht mir Spaß, über Strukturen nachzudenken.“
Derzeit arbeitet Lou Walker bei dem Lebensmittel-Unternehmen „Unverpackt für alle“. Zusammen mit einem Freund hatte sie das Crowdfunding für dieses Start-up auf die Beine gestellt. Außerdem hat sie ein weiteres Studium begonnen. Wirtschafts-Informatik, wieder an der HTW. Dafür möchte sie auch das Preisgeld einsetzen. Ihre berufliche Zukunft sieht Lou Walker in der Bekleidungsbranche. „Das ist mein Herzensprojekt.“