Eine Kollektion gegen das Vergessen
Sabrina Hauber ließ sich für ihre Abschlussarbeit von der Demenz–Erkrankung ihrer Großmutter inspirieren
Ist es möglich, sich dem Thema Demenz mit einer Mode-Kollektion zu nähern? Es ist möglich, das hat Sabrina Hauber überzeugend demonstriert. Für die Outfits ihrer Abschlussarbeit „Ne m´oubliez pas“ ließ sie sich von der Demenz- Erkrankung ihrer Großmutter inspirieren.
Damit gewann sie einen internationalen Design-Preis und überzeugte die Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung, die Hauber „eine hohe Sensibilität und Wärme“ bescheinigt und sie als „überdurchschnittlich begabte Designerin“ würdigt. Geboren und aufgewachsen ist die heute 29-Jährige in Ellwangen, auf der Schwäbischen Alb. Nach dem Abitur ging sie zunächst für ein Jahr nach Australien, dann absolvierte sie das Vorpraktikum für das Modedesign-Studium bei Tim Labenda, der selbst im Jahr 2013 Preisträger der Wilhelm-Lorch-Stiftung war. Während ihres Studiums an der Hochschule Pforzheim sammelte Sabrina Hauber reichlich internationale Erfahrungen. So absolvierte sie ein Auslands- Semester im japanischen Nagoya und machte Praktika bei Rejina Pyo in London und bei Jacquemus in Paris.
Im Rahmen einer Projektarbeit, zusammen mit einer Kommilitonin, entwickelte sie ein Outfit für eine Violinistin und wurde dafür mit dem Award „Klang- Körper-Kleid“ der Badischen Philharmonie ausgezeichnet. Nach dem Bachelor-Abschluss arbeitete Hauber zunächst als Design-Assistentin bei Luisa Cerano in Nürtingen, dann ging sie erneut nach Paris und war bei Mugler in der Produkt-Entwicklung aktiv.
Anschließend war sie für kurze Zeit Junior-Designerin bei Marc Cain. Seit Anfang Juni ist sie bei Hugo Boss tätig, als Junior-Designerin für die Hugo Womenswear. Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit Design und bildet sich kontinuierlich fort. Deshalb möchte sie das Preisgeld nutzen für den Erwerb einer CLO 3D-Lizenz.