Eine Strick-Kollektion, die wie gewebt wirkt

Antonia Schreiter zum zweiten Mal von Wilhelm-Lorch-Stiftung ausgezeichnet
Großes Talent, hohe Ästhetik, starker visueller Reiz – das Kuratorium war sich schnell einig: Antonia Schreiter ist eine würdige Preisträgerin der Wilhelm-Lorch-Stiftung.
Und das nicht zum ersten Mal: Bereits im Jahr 2019 war die Berlinerin ausgezeichnet worden für ihre Bachelorarbeit, die sie an der Universität der Künste (UdK) eingereicht hat.
Damals hatte sie sich von ihrem stets sehr elegant gekleideten Großvater zu einer Männermode-Kollektion inspirieren lassen, in der sie Elemente des Dandytums mit modernen Outfits kombinierte.
Für das Masterstudium mit dem Schwerpunkt Strick ging Antonia Schreiter dann nach Paris, an das renommierte Institut Francais de la Mode (IFM). In ihrer Abschlussarbeit hat sie auf viele Materialien zurückgegriffen, „die bei mir noch so rumlagen“, wie die 27-Jährige lachend erklärt.
Die acht von ihr entworfenen und gestalteten Unisex-Outfits sind komplett gestrickt – allerdings hat sie dabei so geschickt Garne bzw. Stoffstreifen während des Strickens eingewebt, dass die Outfits teilweise wie gewebt aussehen.
Während ihres Bachelorstudiums an der UdK hatte Schreiter bereits ein sechsmonatiges Praktikum bei Hugo Boss in New York absolviert. Ihren Aufenthalt in Paris nutzte sie dann für Praktika bei Givenchy und bei Lacoste.
Nach dem Abschluss wurde sie von Louis Vuitton engagiert – sie arbeitet bei der Pariser Luxusmarke derzeit als Assistant Designer im Bereich Jersey Womenswear.
Wie soll es weitergehen? „Auf lange Sicht möchte ich mich schon sehr gern selbstständig machen“, erklärt Schreiter. Doch erst einmal will sie noch praktische Erfahrungen in der Branche sammeln und sich weiter fortbilden.
Und wo sieht sie künftig ihren Lebensmittelpunkt? Vor drei Jahren lautete ihre Antwort noch eindeutig: „Berlin!“ Doch mittlerweile hat sie auch ihre Liebe zur französischen Hauptstadt entdeckt: „Am liebsten wäre mir eine Beschäftigung, bei der ich zwischen Berlin und Paris pendeln könnte.“