Wenn Rucksack und Fahrrad-Trikot leuchten

Katja Wilczek hat Textilien mit integrierten optischen Polymerfasern bearbeitet
Einem „Anstupser“ der Mama verdankt Katja Wilczek, dass sie den Weg in die Textilbranche gefunden hat, wo sich die 26-Jährige nun bestens aufgehoben fühlt. Nach dem Abitur in ihrer Heimatstadt Kassel habe sie zunächst nicht so genau gewusst, was sie machen möchte. „Mir war nur klar, dass ich mit einem rein theoretischen Studium nicht glücklich werden würde.“ Ihre Mutter empfahl ihr, sich doch mal auf einem Infotag der Hochschule Niederrhein umzuschauen. „Dort habe ich sofort gespürt: Das ist das Richtige für mich.“
In Mönchengladbach absolvierte sie dann zunächst den Studiengang Bekleidungs-Management und schloss diesen mit einer Bachelorarbeit ab, in der sie ein E-Learning-Programm für eine neue Nähmaschine entwickelte.
Den Preis der Wilhelm-Lorch-Stiftung erhält sie nun für ihre Masterarbeit, die vom Kuratorium als „außergewöhnlich und sehr praxisorientiert“ gewürdigt wird.
Worum geht es? Vereinfacht könnte man sagen, Katja Wilczek hat Textilien zum Leuchten gebracht. Der genaue Titel der Arbeit, mit der sie den Studiengang Textile Produkte abgeschlossen hat, lautet: „Textilien mit integrierten optischen Polymerfasern – Analyse der Einflussnahme der Fügetechnik Nähen während der Konfektion sowie Entwicklung und Realisierung leuchtender Produkte“. Vor allem Letzteres, also die praktische Umsetzung ihrer Erkenntnisse in zwei konkrete Produkte (ein aktiv leuchtendes Fahrrad-Trikot und ein Rucksack mit einem integrierten textilen Lichtsystem) hat die Juroren begeistert.
Während ihres Masterstudiums hat Wilczek zweieinhalb Jahre lang in der Produktentwicklung eines Anbieters von Schutzkleidung gearbeitet. Seit März dieses Jahres ist sie Junior Produkt-Managerin beim Unternehmen Mehler Texnologies, das technische Textilien entwickelt und produziert.
Das Preisgeld möchte Katja Wilczek, die polnische Wurzeln hat und zweisprachig aufgewachsen ist, unter anderem für Kurse in textilspezifischem Englisch und im Produktdaten-Management nutzen.