Im Digital Business mangelt‘s an Inklusion

Larissa Blau hat die Barrierefreiheit bei großen Online-Shops untersucht
Barrierefreiheit ist im stationären Einzelhandel schon seit langem ein wichtiges Kriterium. Doch auch die Betreiber von Online-Shops müssen sich mit dem Thema beschäftigen, um auch Blinden und Menschen mit Sehbehinderungen Zugang zu ihren Angeboten zu ermöglichen. Und hier gibt es noch großen Nachholbedarf, hat Larissa Blau herausgefunden.
In ihrer Bachelorarbeit hat sie acht der größten Online-Shops genau unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: „Kein einziger erfüllt derzeit vollständig die Anforderungen an die Barrierefreiheit. Häufige Probleme sind nicht aussagekräftige Textalternativen für Bilder, schwache Farbkontraste oder eine verwirrende Navigation.“
Es gibt für die Betreiber noch viel zu tun, sagt Blau. Zumal die rechtlich verbindlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit von Online-Shops aktuell noch einmal deutlich verschärft worden sind.
Wie ist sie auf die Idee für die Arbeit gekommen? „Mein Vater ist Optiker – vielleicht hat das mit eine Rolle gespielt. Aber das Thema Inklusion ist ganz generell sehr wichtig für mich.“
Geboren und aufgewachsen ist die heute 26-Jährige in Gießen. Nach dem Abitur absolvierte sie an der Modeschule der mittelhessischen Stadt erst einmal eine Ausbildung zur Damen-Maßschneiderin.
„Früher habe ich gedacht, ich würde gern Designerin werden“, sagt sie heute lachend. „Doch ich habe gemerkt, dass ich mehr ein analytischer Mensch bin.“
Deshalb entschloss sie sich, in Reutlingen den Studiengang International Fashion Retail zu absolvieren. Internationale Erfahrung sammelte sie bei einem Auslands-Semester in Shanghai und während eines Praktikums bei Hugo Boss in New York. Erfahrungen im Online-Business machte sie zudem während eines Praktikums bei der Hamburger Otto Group.
Derzeit absolviert Blau ein BA Graduate-Programm bei McKinsey in München. Danach möchte sie gern ein Masterstudium dranhängen. „Sehr gern im Ausland, Schweden könnte ich mir gut vorstellen.“ Wichtiger als der Ort ist ihr aber das Thema: „Ich möchte mich weiter mit Digital Business beschäftigen.“