Ein Textile Lab für die Hochschule Pforzheim

Fakultät für Gestaltung investiert in angewandte Designforschung
Studiengang Mode. Da beschäftigt man sich doch fast ausschließlich mit Design? „Das war tatsächlich früher so. Doch mittlerweile befassen wir uns mit der gesamten Wertschöpfungskette“, erklärt Prof. Claudia Throm. Sie leitet den Studiengang Mode an der Hochschule Pforzheim.
Der ganzheitliche Ansatz des Studiengangs führte nun zum Projekt „Textile Lab“, das den Bereich der Textilproduktion in die Designarbeit einbeziehen soll.
Unter Federführung von Throm und ihrer Kollegin Simone Sommer werden im Textile Lab künftig die Prozesse „von der Faser bis zum Produkt“ untersucht und von den Studierenden gestaltet.
Recycling und regionale Rohstoffe stehen dabei im Vordergrund. „Wir möchten so zur nachhaltigen Transformation in der Modeindustrie beitragen“, erklärt Prof. Throm.
Das Textile Lab werde allen Studierenden zur Verfügung stehen. „Die Arbeit in dem Labor soll fest in die Materiallehre integriert werden.“
Rund 115 Studierende sind aktuell im Studiengang Mode eingeschrieben, pro Semester kommen 15 neue hinzu.
Im Fach Mode können die Studierenden ihren Bachelor absolvieren. Wer dann noch den Master anschließen möchte, kann dies in Pforzheim in dem interdisziplinären Studiengang Design and Future Making machen.
Claudia Throm, die selbst in Pforzheim studiert hat, kann auf reichlich Berufserfahrung in der Praxis zurückblicken. So hat sie unter anderem bei Joop! und Jil Sander gearbeitet. Seit 2014 ist sie Professorin in Pforzheim, seit dem vergangenen Jahr leitet sie den Studiengang Mode an der Fakultät Gestaltung.
Auch Simone Sommer kennt die praktische Seite der Branche gut – sie war unter anderem bei Marc O’Polo als Head of Sustainable Materials & Innovation tätig.
Das Pforzheimer Projekt hat das Kuratorium voll und ganz überzeugt. Deshalb unterstützt die Wilhelm-Lorch-Stiftung den Aufbau des Textile Labs mit einem Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro.