„Der Kunden-Kontakt macht mir Freude“

Thies Kruse möchte den Laden seines Vaters in die Zukunft führen
Liebe auf den ersten Blick war es nicht, doch dafür ist die Leidenschaft nun umso größer. Nach seinem Realschulabschluss hatte Thies Kruse erst einmal keine Lust, in das Geschäft der Familie einzutreten. Das Familiengeschäft ist der Herrenausstatter Kruse Moden in der ostfriesischen Kleinstadt Rhauderfehn.
Thies‘ Vater Thomas Kruse hat den Laden mit rund 170 m2 Verkaufsfläche im Jahr 1994 eröffnet. Thies‘ Großvater hat viele Jahre mitgearbeitet, der Onkel steht heute noch mit im Laden, die Mutter wirkt im Hintergrund mit. „Ich denke, es ist ganz normal, dass man als junger Mensch erst mal etwas anderes machen möchte als die Eltern“, sagt der 27-Jährige.
Und so absolvierte Thies Kruse zunächst eine Ausbildung zum Bürokaufmann und arbeitete anschließend in einem Fensterbau-Betrieb. Weil ihn die Arbeit im Büro auf Dauer doch nicht zufrieden stellte – und auch weil er eine staatsbürgerliche Verantwortung fühlte – verpflichtete er sich dann für zwei Jahre bei der Bundeswehr. In den Corona-Jahren hatte Thies Kruse viel Muße, über seine weiteren Pläne nachzudenken. Er entschloss sich, zunächst an den Samstagen im elterlichen Geschäft mitzuarbeiten. Das hatte er zuvor noch nie gemacht. „Mein Vater hat mich nie dazu gedrängt.“
Schnell war Thies Kruse Feuer und Flamme für das Mode-Business. „Die intensive Beschäftigung mit den Kunden macht mir viel Freude. Und ich bin überzeugt, dass die gute Beratung unser Alleinstellungsmerkmal ist.“
Die Verbundenheit mit den Menschen vor Ort ist entscheidend, so Kruse. Deshalb engagiert er sich auch im örtlichen Gewerbeverein, dessen Vorsitzender er ist.
Mittlerweile ist Thies Kruse fest entschlossen, den Laden fortzuführen, wenn sein Vater sich einmal zurückziehen wird. Und er ist davon überzeugt, dass auch – und vielleicht gerade – ein kleiner Laden in einer kleinen Stadt eine Zukunft haben wird. An Durchsetzungskraft wird es Thies Kruse nicht fehlen – als leidenschaftlicher Kickboxer ist er es gewohnt, sich durchzukämpfen.