Wilhelm Lorch Stiftung
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Design-Talent mit viel Potenzial

Martha Sophie Kikowatz

Jing-Jie Huang hat eine modische Hommage an seine Mutter kreiert

Eine „Designer-Persönlichkeit mit viel Potenzial“ – so wird Jing-Jie Huang von der Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung gelobt. Überzeugt hat der 27-Jährige mit seiner Bachelorarbeit namens „Suiyan Cai“, die er an der Hochschule Reutlingen vorgelegt hat.

Die von Huang entworfenen Outfits sind eine Hommage an das harte Leben seiner Mutter, die auf der Suche nach einem besseren Leben von China nach Deutschland kam und schwere Zeiten mit ihrem Partner erlebte. Huang hat diese Wechselfälle des Lebens in klar strukturierte Dessins umgesetzt, konzentriert auf die Farben Weiß und Schwarz. Das erinnere teilweise an Kalligrafie, so die Jury.

Seine Mutter ist auch die einzige, mit der Huang auf Mandarin spricht. Geboren wurde Huang im hessischen Groß-Gerau. Als er neun Jahre alt war, zog die Familie nach Nürtingen bei Stuttgart.

Nachdem er 2019 sein Fachabitur in der Tasche hatte, absolvierte er zunächst ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst und kümmerte sich um krebskranke Kinder.

Schon seit Kindertagen hat sich Huang für Mode interessiert. Deshalb entschied er sich für ein Studium im Fach Textil- und Modedesign an der Hochschule Reutlingen. Sein sechsmonatiges Pflichtpraktikum absolvierte er im Berliner Design-Studio von William Fan. „Dort konnte ich sehr viel lernen. Ich war an allen Prozessen beteiligt – von der Kollektions-Entwicklung bis hin zur Modenschau.“

So sehr sich Jing-Jie Huang auch für Kunst, Design und Mode interessiert – ein weltfremder Schöngeist ist er ganz und gar nicht. Um das Studium zu finanzieren, hat er bei Lidl im Lager gearbeitet, hat Pakete geschleppt und ist Gabelstapler gefahren. Und in seiner Freizeit treibt er Kraftsport.

Derzeit bewirbt sich Huang um einen Platz für sein Masterstudium. Die höchst angesehene Hochschule in der schwedischen Stadt Borås steht dabei ganz oben auf seiner Wunschliste. „Vielleicht wird es aber auch London oder Berlin.“

Später möchte er einmal seine eigene Marke gründen. Am liebsten Herrenmode auf Couture-Level. Doch davor müsse er noch vieles lernen, ist Huang klar: „Bevor ich mich selbstständig mache, möchte ich noch Erfahrungen bei einigen Fashion Brands sammeln.“

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