Wilhelm Lorch Stiftung
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Die Schönheit der Schmetterlinge

Martha Sophie Kikowatz

Veronika Mangold beweist großes Talent als Textildesignerin

Veronika Mangold „feiert auf beeindruckende Weise die Schönheit der Natur“, lobt die Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung.

Die 29-Jährige hat sich für ihre Diplomarbeit, die sie an der Stuttgarter Staatlichen Akademie der Bildenden Künste im Fach Textildesign vorgelegt hat, von der Schönheit und der Vielfalt der Schmetterlinge inspirieren lassen. In allen Phasen der Metamorphose – vom Ei über die Raupe und den Kokon bis hin zum erwachsenen Falter. Zu 16 Schmetterlingsarten hat Veronika Mangold insgesamt 19 einzigartige Textilien geschaffen. Mit präzisem handwerklichem Geschick und souveränem Fachwissen übersetzte sie charakteristische Merkmale der einzelnen Arten in textile Strukturen. Durch die gekonnte Anwendung der Techniken Weben, Stricken und Perlenstickerei entstanden Textilien, die die Einzigartigkeit jeder Schmetterlingsart auf beeindruckende Weise widerspiegeln.

Ihr Talent für das Schöne und Künstlerische wurde Mangold quasi schon in die Wiege gelegt. „Ich bin in einer Künstler- und Musikerfamilie aufgewachsen“, erklärt sie. Die Oma war Textil-Künstlerin und Keramikerin, auch Vater und Mutter sind in kreativen Berufen tätig.

Geboren wurde Veronika Mangold in einem kleinen englischen Ort, nahe der walisischen Grenze. Die Eltern hatte es aus beruflichen Gründen dorthin verschlagen. Kurz vor ihrem sechsten Geburtstag zog die Familie dann nach Ulm.

Acht Jahre lang hat Mangold eine Waldorfschule besucht. Das sei eine tolle Zeit gewesen, in der sie ihre Liebe zu Kunst und Musik intensiv ausleben konnte, erklärt sie. Doch in der Pubertät habe sie gemerkt, dass sie etwas mehr Struktur brauche. Deshalb wechselte sie zum Ulmer Humboldt-Gymnasium, an dem sie auch das Abitur absolvierte. Damals stand für sie noch die Musik ganz im Vordergrund – zwölf Jahre lang hat sie Klarinetten-Unterricht gehabt.

Doch als Berufsmusikerin habe sie sich nie gesehen, sagt Mangold heute. „Mir ist das Haptische sehr wichtig.“

Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Friseurin. „Das Gestalten mit menschlichen Haaren hat mir Freude gemacht. Und ich habe als Friseurin viel über Kommunikation und den Umgang mit Menschen gelernt.“

Anschließend hat sie in Augsburg ein Studium der Fächer Geographie und Französisch begonnen. Doch schnell merkte sie: „Das ist mir zu theoretisch.“

Nun, als ausgebildete und ausgezeichnete Textil-Designerin, sieht sie sich genau dort, wo ihre Neigungen und Talente am besten verwirklicht sind. Es könnte allerdings noch ein wenig dauern, bis sie zu 100 Prozent ins Berufsleben einsteigt. Denn in diesen Tagen stand ein weiteres großes Ereignis an: Veronika Mangold brachte ihren zweiten Sohn zur Welt.

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